Der Begriff Psychoanalyse stammt aus dem Griechischen. Er setzt sich zusammen aus Ψυχπ [psyche], d. h. Seele, und ανáλυσις [analysis], d. h. Zerlegung im Sinne von Untersuchung, Enträtselung der Seele. Die Psychoanalyse ist eine Richtung der Psychologie. Sie wurde um 1890 von dem Wiener Neurologen Sigmund Freud begründet.
Die Psychoanalyse und die tiefenpsychologischen Therapieformen gehen grundsätzlich davon aus, dass schwere Erfahrungen, die in der Kindheit gemacht werden und nicht verarbeitet werden können, verdrängt werden müssen. Die kindliche Persönlichkeit würde sonst zerbrechen. So kann es kein Kind über längere Zeit ertragen, von Mutter oder Vater nicht geliebt oder sogar gehasst zu werden.
Die Psychoanalyse sieht Heilung in der Bewusstmachung des Verdrängten. "Wo Es war, soll Ich werden", schrieb Freud. Verdrängte Erfahrungen können durch das Bewusstsein nicht bearbeitet und verarbeitet werden. Sie werden nicht in die Persönlichkeit integriert.
Dies soll allmählich die Psychotherapie ermöglichen. Gleichzeitig fördert sie ein persönliches Wachstum und persönliches Erstarken. Im Heilungsprozess müssen häufig alte Wahrnehmungs- und Verhaltensmuster als Teil der persönlichen Geschichte erkannt und durch neue ersetzt oder ergänzt werden. Teilweise ist Trauerarbeit nachzuholen.
Die analytische Psychotherapie kann auch dadurch heilen, dass in der Beziehung zur Psychotherapeutin/zum Psychotherapeuten neue, korrigierende Erfahrungen gemacht werden, zum Beispiel die Erfahrung einer konstanten und Halt gebenden zwischenmenschlichen Beziehung.